Think Statement Zurück in den Driving Seat

Artikel von Peter Kampf

Mit Human Potential zurück in den Driving Seat

Mich begleitet seit längerem, auch während der Entwicklung von PASSIONIZER die Frage oder mehr der Vorbehalt, warum wir in Unternehmen, ähnlich wie im Sport, nicht bereit sind, das volle Potential unseres Wissens, Könnens und unserer mentalen Fähigkeiten auszuschöpfen und freien Lauf lassen.

Zu Gunsten dessen was wir als Organisation oder Team erreichen wollen und zu Gunsten der Menschen selbst, deren Ideen, Anerkennung und Stolz. Wovor haben wir Angst? Was hindert uns eigentlich? Warum sind wir nicht Trainer und Athlet?

Vielleicht, wir die Ziele und die Umgebung aus den Augen verloren haben und im Gegenzug nicht mehr das Vertrauen haben können, das die Menschen nicht genau das tun, was wir wollen? Weil wir uns vielfach als ausführenden Produktionsfaktor begreifen, verwalten und uns wie Schachfigurenaufstellen? Oder weil wir keine Zeit und keine Kraft für das Interesse für Können und Wissen Anderer mehr aufbringen? Weil wir Aspekte, wie die mentale Seite gar nicht am Radar haben? Oder aber weil wir gerade, wenn es um Mitarbeiter*innen geht, sehr schnell mit markigen Begriffen und Statements sind, die den Glauben im Team, bei mangelnder Umsetzung zügig verbrauchen?

„Das Wissen und Können unserer Mitarbeiter*innen ist alles was wir haben. Wir nutzen es zu 100%. Wir binden unserer Mitarbeiter*innen immer aktiv ein!"

Doch dann zeichnet die Realität des Handelns ein anderes Bild.

Die latente Gefahr der Oberflächlichkeit

Leider offenbaren so platte Attitüden immer eine Geisteshaltung der Oberflächlichkeit. Man zieht etwas heran, weil es gerade opportunistisch dient, populär ist, einem selbst aus der Bredouille hilft, ohne sich der Bedeutung und Verletzlichkeit der Sache selbst bewusst zu sein. Und wenn es dann nicht so passiert, dann macht das etwas mit unserem Unterbewusstsein. Es verdirbt uns etwas, was wir eigentlich würdigen. In dem Fall den Glauben, dass wir geschätzt werden.

Nebenschauplatz Begriffsverwendung und ein weiteres Beispiel

Zuletzt las ich einen exzellenten Beitrag über die oberflächliche Verwendung des Wortes Familie (anstelle Team) in Unternehmen, bei dem es mir, wie vielen Anderen ähnlich geht. Familie mussrecht häufig herhalten, wenn es um das Verdecken diverser Schwächen oder Defizite geht. Manchmal auch bei unbedachten Hinweisen auf Inner-Circle-Strukturen, zu welchen sich die Leute eigentlich nur selbstzählen. Jedenfalls mit zu wenig Respekt für dessen Bedeutung und den damit einhergehenden Konsequenzen für den "Rest der Welt".

Zurück aber zum Human Potential

Unter dem Begriff „Human Potential“ subsummiere ich einfach alles was da ist: Erziehung, die sozialen Kompetenzen, unsere Bildung, die fachlichen Fähigkeiten und unsere Perspektiven. Ich mag den Begriff, weil er für mich zusammenfasst, dass in jedem von uns enorme, wenn auch unterschiedliche Möglichkeiten stecken. Ich mag ihn auch deshalb, weil er unser persönliches Angebot an Wissen und Fähigkeiten aktiv offeriert und uns weniger als "Capital oder Ressource" einordnet. Er gibt unserer Umgebung Hinweis und Möglichkeit, uns in den Driving Seat zur Mitwirkung und Gestaltung zu hieven.

Dafür müssen wir allerdings verstehen, was die Menschen können, welches Wissen und teils außergewöhnliche Fähigkeiten sie mitbringen, was sie wollen und was sie denken. Welche Erfahrungen sie gemacht haben und welche Zusammenhänge sie erkennen. Und dazu müssen wir sie fragen, sich mit ihnen beschäftigen, sie einbinden, ernst nehmen und anerkennen. Persönlich, Authentisch. Und die Menschen müssen sich freilich mitteilen, Einblick gewähren und öffnen.

Ich garantiere, wenn wir uns die Zeit nehmen, das gesamte Potential der Teams ins Auge zu fassen, werden wir von dem, was wir damit gemeinsam zu leisten im Stande sind beeindruckt und begeistert sein. Möglicherweise auch überrascht, was wir bislang alles liegengelassen haben.

Vielleicht haben Arbeitsteiligkeit und industrielle Fertigungsmethoden stark mitgeholfen, den Einbezug unserer „Gehirne“ zu limitieren, weil wir vielfach automatisierte Rollen wahrzunehmen genötigt sind. Wenn wir uns allerdings bemühen, den Gesamtüberblick wieder zu erlangen und mit dem Wissen um die individuellen Fähigkeiten, im Wirkungsbereich die Tür zur Gestaltung öffnen, dann nehmen wir wieder jene Rolle ein, die für uns selbst MÖGLICH ist.

Mit unserem Potential zurück im Driving Seat!

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